Schwer wiegen die Ansprüche unserer Zeit, denn letztlich findet sich immer irgendwo jemand, der sich über Inhalte und Form der Sprache ereifert. Manches ist insbesondere in der Wissenschaft schon „Commonsense“ und weitergehend zur Pflicht geworden. Freilich, außerhalb des wissenschaftlichen Feldes trifft dieselbe Sicherheit jedoch schnell auf erbitterten Widerstand. Anders ausgedrückt, was der Eine für geboten hält, ist für den Anderen untragbar. Aber zwischen wissenschaftlicher bzw. politischer Korrektheit, denn beides ist zunehmend deckungsgleich, und stumpfem Traditionalismus oder Ignoranz liegt irgendwo das rechte Maß. An sich scheint mir Mäßigung wie Pragmatismus von je her die sympathischsten Eigenschaften eines Menschen zu sein.
Aber wie Lesbarkeit erreichen, die durch die ständige Nennung beider Geschlechter (Heimatforscher und Heimatforscherinnen) oder diverser „SternchInnen“-Konstruktionen (Heimatforscher*Innen) gefährdet ist und gleichzeitig die nicht unbegründete, weil wissenschaftlich untermauerte Position der Genderforschung einfach ignorieren? Ich wähle meine eigene mehr oder weniger gelungene pragmatische Lösung, die für die Zwecke dieses Blogs genügen soll. Ich werde das Sternchen verwenden, aber auf das „Innen“ verzichten, also überall dort, wo das Sternchen erscheint, kann man, wenn man* es zulässt drüber stolpern und sich vergewissern, dass alle Menschen gemeint sind (Frau, Mann, Divers). Statt Heimatforscher und Heimatforscherinnen oder Heimatforscher*Innen
steht dann nur: Heimatforscher*.
Wie finden Sie, wie findet ihr meinen Kompromiss? Sollen sozialwissenschaftlich-geisteswissenschaftliche Themen häufiger angesprochen werden oder die Ahnenforschung im Mittelpunkt bleiben?